Die faszinierende Welt der 7 Basisemotionen: Eine Reise in die menschliche Psyche
EntschlĂŒsselung der Geheimnisse hinter unseren GesichtsausdrĂŒcken: Wie Emotionen unser Verhalten prĂ€gen und beeinflussen
Charles Darwin, der berĂŒhmte Naturforscher, legte den Grundstein fĂŒr unser VerstĂ€ndnis von Emotionen und ihrer Verbindung zu mimischen AusdrĂŒcken. Er beobachtete, dass bestimmte Emotionen angeborene, universelle GesichtsausdrĂŒcke hervorrufen. Diese bahnbrechende Erkenntnis inspirierte weitere evolutionsbiologisch orientierte Emotionspsychologen wie Ekman (1984), Ekman & Friesen (1971), Izard (1977) und Plutchik (1962), die Theorie der Basisemotionen zu entwickeln.
Die Theorie besagt, dass es eine begrenzte Anzahl von Basisemotionen gibt, die klar voneinander abgegrenzt sind. Je nach Forscher variieren die genauen Emotionen, aber Paul Ekman identifizierte sieben Hauptemotionen, die wir im Folgenden nÀher betrachten werden:
Freude: Ein Ausdruck purer GlĂŒckseligkeit, bei dem die Stirn entspannt ist, LachfĂ€ltchen entstehen, die Wangen angehoben sind, die NasenflĂŒgel auseinandergezogen und die Mundwinkel nach oben zeigen.
Wut: Die geballte Kraft der VerĂ€rgerung zeigt sich in heruntergezogenen Augenbrauen, zusammengekniffenen Augen, weit auseinanderstehenden NasenflĂŒgeln und fest geschlossenen Lippen.
Furcht: Angst lĂ€sst die Augenbrauen nach oben schnellen, die Augen weit aufreiĂen, die Nase leicht hochziehen und die Mundwinkel auseinanderziehen.
Ekel: Unser Gesicht zeigt Abscheu, indem die Oberlippe hochgezogen wird, die Unterlippe nach vorne geschoben, Falten zwischen NasenflĂŒgeln und Mundwinkeln sichtbar werden und die Nase hochgezogen wird.
Traurigkeit: Die Schwere der Trauer lÀsst die Oberlider und Mundwinkel nach unten hÀngen, den Blick starr werden und die Wangen schlaff erscheinen.
Ăberraschung: Ein plötzliches Ereignis lĂ€sst unsere Augen weit aufreiĂen, die Wangen anspannen und den Mund leicht öffnen.
Verachtung: Die GeringschĂ€tzung drĂŒckt sich aus durch herabhĂ€ngende Oberlider, einen starren Blick, leicht angehobene Wangen und einen asymmetrisch angehobenen Mundwinkel.
Scham ist keine offizielle Basisemotion, aber sie zeigt sich in einer typischen Körperhaltung: Der Kopf ist zur Seite und nach unten gerichtet, der Blick starr und in Kopfrichtung gerichtet.
Ein interessantes PhĂ€nomen ist der Unterschied zwischen einem höflichen LĂ€cheln und einem echten LĂ€cheln. WĂ€hrend das höfliche LĂ€cheln willentlich gesteuert wird, entsteht das wahre LĂ€cheln aus unseren Emotionen. Der Ringmuskel des Auges, der fĂŒr echtes LĂ€cheln verantwortlich ist, entzieht sich unserer willentlichen Kontrolle. Daher kann ein echtes LĂ€cheln nicht simuliert werden.
Das Facial Action Coding System (FACS) ist eine Methode, um anhand dieser universellen Basisemotionen menschliche GefĂŒhle wie LĂŒgen, Verlegenheit oder Angst zu erkennen.
Ekman (1992) betrachtet Basisemotionen nicht als einzelne affektive ZustÀnde, sondern als Gruppen von affektiven ZustÀnden mit gemeinsamen Charakteristika. Er identifizierte neun Kriterien, anhand derer sich Basisemotionen voneinander und von anderen affektiven ZustÀnden unterscheiden lassen:
Distinkte universale Zeichen
Vorkommen bei anderen Primaten
Distinkte Physiologie
Distinkte universale vorangehende Ereignisse
KohÀrenz unter den emotionalen Reaktionen
Schneller Beginn
Kurze Dauer
Automatische kognitive Bewertung (âautomatic appraisalâ)
Ungebetenes Auftreten
Die Erforschung der Basisemotionen ermöglicht uns einen tiefen Einblick in die menschliche Psyche und hilft uns, die KomplexitÀt unserer emotionalen Welt besser zu verstehen.
Die Theorie der Basisemotionen besagt, dass jede dieser Emotionen durch einen spezifischen, universell auftretenden Gesichtsausdruck gekennzeichnet ist. Empirische Belege fĂŒr die KulturunabhĂ€ngigkeit dieser emotionalen GesichtsausdrĂŒcke wurden in kulturvergleichenden Studien gefunden.
Ekman und Friesen (1971) fĂŒhrten eine bahnbrechende Studie mit den Bewohnern des Fore-Stammes in Neuguinea durch. Sie prĂ€sentierten den Teilnehmern alltĂ€gliche Situationen und dazu drei Fotos mit gestellten emotionalen GesichtsausdrĂŒcken. Die Aufgabe der Teilnehmer bestand darin, das passende Gesicht zur jeweiligen Situation auszuwĂ€hlen. Einige Mitglieder des Fore-Stammes hatten bis dahin keinen Kontakt mit westlichen Kulturen oder Massenmedien gehabt und konnten somit als völlig isolierte Kultur betrachtet werden. Die Studie ergab, dass diese Teilnehmer die passenden GesichtsausdrĂŒcke ebenso gut identifizieren konnten wie Teilnehmer aus westlichen Kulturen. Diese Ergebnisse wurden in weiteren Studien bestĂ€tigt (Ekman & Friesen, 1986; Ekman et al., 1987).
Trotz dieser UniversalitĂ€t gibt es auch Faktoren, die zu Unterschieden im emotionalen Ausdruck zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft fĂŒhren können. Ekman (1970) erklĂ€rt, dass soziokulturelle Lernprozesse dazu fĂŒhren können, dass verschiedene Ereignisse, Situationen oder Reize unterschiedliche Emotionen auslösen. DarĂŒber hinaus können dieselben Emotionen zu unterschiedlichen Verhaltensreaktionen fĂŒhren.
Der bedeutendste Einfluss auf kulturspezifische Merkmale emotionaler GesichtsausdrĂŒcke sind laut Ekman (1970) jedoch sogenannte Darbietungsregeln (âdisplay rulesâ) â sozial erlernte Techniken, die frĂŒh im Leben erworben werden und der Steuerung und Kontrolle des Gesichtsausdrucks dienen. Diese Darbietungsregeln können dazu fĂŒhren, dass ursprĂŒnglich universale GesichtsausdrĂŒcke im sozialen Kontext verstĂ€rkt, unterdrĂŒckt, neutralisiert oder von anderen Gesichtsausdrucksmerkmalen maskiert werden.
Die Erforschung der UniversalitĂ€t von Basisemotionen und ihrer kulturellen Unterschiede ermöglicht uns ein tieferes VerstĂ€ndnis der menschlichen Emotionen und ihrer Ausdrucksformen. Es zeigt, wie eng unsere Emotionen mit unserer Kultur und sozialen Umgebung verknĂŒpft sind und wie sie unser Verhalten beeinflussen.